Musik an sich                        November 2011

blues blosnnLLive im Wintergarten

Info

Musikrichtung: Bayerischer Mundart-Bluesrock

VÖ: 11.11.2011

(Mundart Ageh / BSC Music / Rough Trade)

Gesamtspielzeit: 65:58

Internet:

http://www.bluesblosn.de

Die gemeinsame Geschichte der Mitglieder von blues blosn geht bis ins Jahr 1980 zurück, als sie zusammen mit der Chicken-Shit-Blues-Band im niederbayerischen Raum musizierten. Danach ging man viele Jahre getrennte Wege. 1995 gründete Sänger und Bluesharp-Spieler Robert Hobmeier dann diese neue Band zusammen mit Armin Weinzierl, Georg Eggerbauer und dem damaligen Schlagzeuger Andi Thomme neu. Mittlerweile sitzt Hans Wimmer hinter den Kesseln. Trotz der langen Bandgeschichte ist Live im Wintergarten erst die zweite Veröffentlichung des Quartetts. Aufgezeichnet wurde das Ganze am 29. Januar diesen Jahres in Landshut.

Wie dem Bandnamen unschwer zu entnehmen, haben sich blues blosn ganz dem Blues verschrieben. Die klassische Chicago-Variante hat es den Musikern besonders angetan. Trotz dieser stilistischen Festlegung geht die Band relativ abwechslungsreich ans Werk. Ob bedächtiger Slow-Blues, lässige Shuffles mit jeder Menge Groove, Songs im Rhythm'n'Blues-Format oder lässige Midtemporocker - in allen Bereichen bewegt man sich selbstsicher und „g'schmeidig“. Stellenweise vielleicht etwas bieder im Vortrag, aber doch mit genug Feuer und Leidenschaft versehen um nicht zu langweiligen. Vor allem Frontmann Hobmeier lässt an seiner Mundharmonika nichts anbrennen und haut so einige feurige und virtuose Soli raus, die sich gewaschen haben.

Doch das eindeutigste Markenzeichen und das größte Plus der blues blosn ist der im bayerischen Dialekt vorgetragene Gesang. Nicht selten leicht spöttelnd klingt dieser, wenn er seine Texte zum Besten gibt, die statt dem oft in diesem Genre an den Tag gelegtem Lamentieren voll von Alltagsbeobachtungen stecken, die jeder irgendwo nachvollziehen kann - selbstverständlich nicht ohne ein gewissen Schuss von Ironie und einem Augenzwinkern. Nebenbei schaffen es blues blosn damit spielend bayerisches Lebensgefühl und amerikanischen Bluessound unter einen Hut zu bringen. Wobei beides in den letzten drei Jahrzehnten immer mehr zusammen gewachsen ist.

Live im Wintergarten ist insgesamt eine recht unterhaltsame Platte voller altmodischer Blues-Musik, die aufgrund der Herangehensweise der Band aber ihren recht eigenen Charme besitzt.


Mario Karl

So bewerten wir:

00 bis 05

Nicht empfehlenswert

06 bis 10

Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert

11 bis 15

(Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert

16 bis 18

Sehr empfehlenswert

19 bis 20

Überflieger

 

 

„blues blosn“ im Wintergarten

Kompromissloser Blues – bayerisch serviert

Mit der „blues blosn“ kommt eine Landshuter Band in den Wintergarten, der es gelang, sich in zahlreichen Gigs im bayerischen Raum und darüber hinaus einen Namen zu machen, der für mitreißenden, abwechslungsreichen Blues, bereichert durch die bayerische Sprache, steht. Dass bei ihren Auftritten der Funke überspringt und sie es verstehen das Publikum zu begeistern, konnten die vier Musiker bei vielen Anlässen auf  kleinen und großen Bühnen beweisen. Highlights waren sicherlich die Auftritte beim Nürnberger Bardentreffen , beim Jazzfest in Burghausen und beim Bluesfestival im hessischen Laubach.

Die Wurzeln der „blues blosn“ liegen im klassischen, kompromisslosen Chicago Blues. Mit der Besetzung  Schlagzeug, Bass, E-Gitarre, Gesang und Mundharmonika ist die Band prädestiniert für diese Art von Musik. Die Stücke sind größtenteils Eigenkompositionen, die aber die Einflüsse von Bluesgrößen wie Sonny Boy Williamson, T-Bone Walker, Muddy Waters oder auch Johnny Lang nicht verleugnen können und wollen. Dennoch hat die „blues blosn“ ihren eigen unverwechselbaren Stil entwickelt, bei dem das Feeling absolut stimmt und der jeden Live-Gig zu einem besonderen Erlebnis werden lässt.

Zum großen Erfolg der „blues blosn trägt aber sicher auch die bayerische Sprache bei. Robert Hobmeier versteht es in seinen Texten einzigartig, bayerisches Lebensgefühl mit amerikanischem Blues zu verbinden. So werden statt der amerikanischen „Warum – geht – es – mir – so – dreckig – mich – mag – keiner“- Lyrik die alltäglichen Probleme, mit denen jeder zu kämpfen hat, thematisiert und mit dem notwendigen Schuss Ironie betrachtet.

Interessant für Kenner der Landshuter Musikszene - oder sollte man sagen für „Nostalgiker“ -ist sicher die Zusammensetzung der Band. Seit sich zu Beginn dieses Jahres der Schlagzeuger Hans Wimmer der „blues blosn“ angeschlossen hat, haben sich mit dem Harper und Sänger Robert Hobmeier, dem Gitarristen Armin Weinzierl und dem Bassisten Georg Eggerbauer vier Urmitglieder der vor 20 Jahren im niederbayerischen Raum schon fast legendären Chicken-Shit-Blues-Band wiedervereinigt.

Wer die vier Blues-Veteranen am Ort ihrer damals größten Erfolge in Landshut, dem Wintergarten, miterleben und sich in die „guten alten Zeiten“ zurückversetzen lassen will, sollte am Samstag, den 26. April um 21.00 Uhr in den Wintergarten kommen.

 

Blues für Nostalgiker und Fans

Dampfige, rauchige Luft, tanzende Körper, tippende Füße, klatschende Hände, der Backbeat des Schlagzeugs, treibende Bassriffs, das Jaulen der Gitarre, die Bluesharp, die Geschichten erzählt, auffordert, antreibt oder träumen lässt –

Nein, wir befinden uns nicht in einer Kneipe in Chicago oder im Mississippidelta. Am Samstag, den 17.April ist es wieder soweit. Die „blues blosn“ verwandelt mit ihrem kompromisslosen Chicago-Blues den Wintergarten in eine authentische Blueskneipe. Dass man sich zwar Deep South, aber eben nicht in den USA befindet, wird einem wohl nur bewusst, wenn man auf die bayerischen Texte achtet, in denen Robert Hobmeier beweist, dass bayerisches Lebensgefühl und amerikanischer Blues durchaus gut zusammenpassen.

Neben Hobmeier, dem Sänger, Harper und Kopf der Band, sind auch Armin Weinzierl (Gitarre), Georg Eggerbauer (Bass) und Hans Wimmer (Schlagzeug) ehemalige Mitglieder der 1980 (!!!) gegründeten Landshuter Chicken Shit Blues Band. Somit dürfte der Abend nicht nur für die reinen Bluesfans, sondern auch für Nostalgiker und solche, die einfach mal wieder Leute von früher treffen wollen, ein Ereignis werden.

 

 

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